01. - 30.04.2011 Amado (Tucson, USA) - La Paz (Baja California, Mexiko)
Wir bleiben drei Nächte im Park und wechseln jeweils den Campground. Auf dem Wanderweg zur "Lost Horse Mine" entdecken wir blühende Kaktusarten und verschiedene Wildblumen. Die Wüste wird langsam aber sicher täglich ein bisschen farbiger. Das alte Bergwerk mit seinen 10 Stossstangen, um die Gesteinsbrocken zu pulverisieren, hält uns die Geschichte der Goldsuche in dieser Gegend vor Augen. Die "Geology Tour Road" eine rund 30 km lange Naturstrasse veranlasst uns den 4x4 einzuschalten. Gerade mal zwei Fahrzeuge begegnen uns, denn auf Tafeln wird ein Geländewagen empfohlen. Die Gravelroad ist so schmal, dass wir eine One Way Route fahren müssen.
Nun heisst es Abschied nehmen von den amerikanischen National Parks. Sie sind uns ans Herz gewachsen. Insgesamt haben wir über 30 National Parks und National Monuments ausgiebig besucht. Hinzu kommen viele State Parks und National Recreation Areas (Erholungsgebiete). Dagegen haben wir die Städte vernachlässigt. Wir gaben den natürlichen Sehenswürdigkeiten im einsamen Hinterland den Vorrang. Die traumhaften, einfachen Campsites in den Parks werden wir vermissen. Sie sind für uns ein gutes Beispiel, wie wir in der grossartigen Natur unterwegs sein können, ohne gleich mit Hotelkomplexen, Ferienhaussiedlungen und anderen Infrastrukturbauten die Landschaft zu verschandeln. Ein Abstecher in die nächste Millionen Metropole holt uns in die Realität zurück.
Unser dreimonatiges Visum lässt uns langsam aber sicher dem Ende der USA entgegen sehen. So suchen wir den Automobilclub AAA (Triple A) an der Long Beach auf. Nach kurzer Zeit verlassen wir das Gebäude mit einer Versicherung für Mexiko. Der Versicherungsschutz für die nächsten 9 Monate umfasst Haftpflicht, Rechtsschutz, Pannenhilfe und weitere Dienstleistungen und kostet etwa die Hälfte im Vergleich zu Europa. Der Hinweis vom AAA-Berater, auf Mexikos Strassen vorsichtig unterwegs zu sein, nehmen wir ernst. Wir verlassen Los Angeles in südlicher Richtung und besuchen die Queen Mary. Der Ozeanriese verbringt ihre alten Tage als Restaurant- und Hotelschiff. Seit Ende der 1970er- Jahre liegt der Luxusliner an der Long Beach.
Bei schönstem Wetter erreichen wir nach kurzer Zeit San Diego. Wir beschränken uns auf einen Schwerpunkt, den wir in der Schweiz kaum besichtigen können. Am Harbor Drive blicken wir auf den gigantischen Flugzeugträger Midway, der uns klein erscheinen lässt. Trotz allen Bemühungen gelang es uns nicht, das 300 Meter lange Ungetüm auf ein Foto zu bringen. Vier Stunden verbrachten wir auf der schwimmenden Flugzeuginsel, vom Maschinenraum bis in den Turm zum Kommandoraum des Kapitäns konnten wir alle interessanten Räume und Abteilungen besuchen. Der Audio-Guide fütterte unsere Ohren mit Zahlen und Infos, die uns einen Einblick in den mit 4760 Mann bestückten Gigant gab. Volunteers, meist ältere Leute, ergänzten auf dem Rundgang die technischen Details und beantworteten Besucherfragen.
Die Midway wurde wenige Tage nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in den Dienst gestellt und nahm noch am zweiten Golfkrieg teil. Als eines der wenigen Schiffe, das in der Lage war, atomwaffenbestückte Flugzeuge einzusetzen, stellte sie ein Kernelement der Abschreckung der US-Marine im Kalten Krieg gegenüber der Sowjetunion dar. Durch zahlreiche Umbauten und Modernisierungen wurde der Flugzeugträger während seiner Dienstzeit in seinem Aussehen stark verändert. 1992 wurde die Midway nach fast 47 Jahren in die Reserveflotte überführt. Seit 2004 ist sie als Museumsschiff in San Diego für die Öffentlichkeit zugänglich.
zurück